zum Menü Startseite

BAUGESCHICHTE

Bau-Chronik der Kirche

1255Hölzerne Kapelle der Gründungslegende
1268Erster Kirchenbau unter Graf Rudolf von Habsburg (1273 in Aachen zum deutschen König gekrönt). Einrichtung einer Pfarrstelle.
1300Zweiter Kirchenbau (einfacher Rechteckbau (4,5 x 9 m) mit einem Hauptaltar.
1391Anbau eines Chorraums mit Sakristei. Wegen Baufälligkeit
1625/32Neubau einer größeren Kirche auf kreuzförmigem Grundriss mit Dachreiterturm und kup­pelbedachtem "Vorzeichen". Reich dekoriertes Äußeres mit Fassadenmalereien. Farbenfrohe und prunkvolle Ausstattung mit figurenreichen Altären. Heute davon nur noch erhalten das Eingangsportal und die Altargitter zu den Seitenkapellen.
1733Bau des heutigen Pfarrhauses (Superioratsgebäude). Bis 1764 künstlerische Ausgestaltung des Inneren.
1770/78Komplette Neugestaltung des Kircheninnenraumes: Einzug eines Gipsgewölbes. Stuckierung der Decken- und Wandflächen. Neue Altäre, Türen, Kanzel, Beichtstühle, Gestühl, Taufbecken, Decken- und Wandgemälde.
1927Umbau und Erweiterung der Kirche. Anbau der zwei Seitenschiffe und des Kirchturms. Erhöhung des Dachs um 6m und Verlängerung des Kirchenraums nach hinten. Fassadenmalereien der Renaissancezeit nach den Originalmotiven von 1627.

Bauleute und Künstler

Die Mutterabtei St. Blasien war sehr bedeutend und einflussreich und verfügte auch über die finanziellen Mittel, um sich ausgezeichnete und weit über die Landesgrenzen bekannte Künstler und Handwerker leisten zu können. Zu ihnen gehörten u.a.

Franz Joseph Salzmann (* 1724 Meßkirch, † 1786 Hüfingen), seit 1748 als Hofbaumeister in fürstlich-fürstenbergischen Diensten, gehörte zu den erfolgreichsten einheimischen Architekten. 1765 Baudirektor in Donaueschingen, 1780 Hofkammerrat. Zusammen mit dem französischen Architekten Pierre Michel D’Ixnard erbaute er von 1772 an die Kuppelkirche St. Blasiens, den spektakulärsten Kirchenneubau Südwestdeutschlands im 18. Jh. Zeitgleich leitete Salzmann die Barockisierung des Kircheninneren in Todtmoos. Zahlreiche Kirchen- und Profanbauten (u.a. das Fürstenberg-Archiv in Donaueschingen).

Johann Kaspar Gigel (* 1737 Wessobrunn, † 1784 St. Blasien). "Monsieur Gigel" schuf die Neustuckierungen im Innern der Todtmooser Kirche, und zusammen mit Stuckator Benedikt Raffler für den Dom des Klosters die Dekorationen in Stuck und Alabastermarmor.

Anton Morath
(* 1718 Staufen/Pfarrei Brenden, † 1783 St. Blasien). Zahlreiche Aufträge der Abtei St. Blasien. Deckengemälde im “oberen Saal” des Todtmooser Pfarrhaus es und Deckenbilder und Altarblätter in der Kirche. Seine Werke sind im Hochrheingebiet, Schwarzwald, Breisgau und Ortenau zu finden und lassen den “Schwarzwälder Apelles” als begehrten Kirchenmaler erkennen.

Die Pfluger (Pfluoger, Pflueger), eine verzweigte Kunstschreinerfamilie in Birkendorf. Meister Lorenz Pfluger (* 1719 Birkendorf-Vogelsang) lieferte 1748/49 die Schreinerarbeiten und Schnit­zereien im Treppenhaus des Pfarrhauses und erstellte 1757/59 den neuen Hochaltar in der Kirche. Joseph Pfluger III und Sohn Gabriel Pfluger (* 1737 Birkendorf, † 1791 St. Blasien) fertigten 1763/64 Einlegearbeiten im Fußboden des “Fürstenzimmers” (Pfarrhaus) und beim Kirchenumbau 1770/78 Türen, Orgelgehäuse, Kanzel, Taufsteindeckel und vermutlich auch die beiden Seitenaltäre mitsamt Umgestaltung der Kapellenaltäre. Ein Glaser Jacob Pfluger aus Birkendorf verglaste 1757/59 den modernisierten Todtmooser Chorraum neu.

Johann Michael Beer II von Bleichten
(* 1700 Bezau, † 1767 Mainz) erbaute 1733 das Pfarrhaus für 6 Patres und gelegentliche Gäste. Von 1729 an Klosterbaumeister in St. Blasien.

Johann Kaspar Bagnato (* 1696 Landau, † 1757 Insel Mainau) sorgte 1748/49 für eine repräsentative Ausgestaltung des Pfarrhaus-Treppenhauses und der “oberen Halle”. Als Baudirektor der Deutschordensballei Elsass-Burgund war er ein Meister des Profanbaus und als solcher der führende Barockarchitekt im südwestdeutschen Sprachraum.

Franz Anton Vogel (* 1720 Wessobrunn, † 1777 Freiburg) wurde für die Treppenhausstuckaturen im Pfarrhaus verpflichtet. Dieser bedeutendste Freiburger Stuckmeister des Barock arbeitete auch sonst im Dienst der Abtei St. Blasien (Propsteischloss Bürgeln).

Hans Michael Hennenvogel
(* 1722 Wessobrunn, † 1808 Säckingen) stuckierte 1757 den Chorraum der Todtmooser Kirche und bekam 1763/64 die Stuckdekorationen des “Fürstenzimmers” (Pfarrhaus) übertragen. Stuckdekorationen in den Kirchen von Laufenburg, Minseln und Hänner.

Dr. Fritz Hirsch
(* 1871 Konstanz, † 1938 Baden-Baden), Ministerialrat in Karlsruhe bis 1933, Ein Musterbeispiel seines architektonischen Könnens ist der von ihm entworfene Erweiterungs- und Turmbau der Todtmooser Wallfahrtskirche der Jahre 1927/28.
Ständig anwesend waren 6–7 Patres, dazu waren das Gesinde und mancherlei Gäste untergebracht. Mit seinem hohen Steildach überragte es als Baumasse die Kirche, bis diese 1927 vergrößert wurde. Von der Bevölkerung wurde es wegen seiner für damalige Verhältnisse riesigen Proportionen und außerordentlich großzügigen Innengestaltung als „Palast“ bezeichnet. Der Unterschied zu den aus Holz errichteten und in ihren Innenräumen engen, dunklen und niedrigen Gebäuden der Umgebung legte diese Bezeichnung nahe.

Gleichzeitig wurde das bisherige Priorat der Abtei St. Blasien 1737 in den Rang eines Superiorates und zur Sommerresidenz der Fürstäbte erhoben. Damit wurde die Bedeutung der Todtmooser Wallfahrt nochmals hervorgehoben. Die Tafel am Mittelvorbau zeigt die Wappen der Abtei St. Blasien (springender Hirsch) und das des Abtes und Bauherrn Franz Schächtelin (geschachter Schrägbalken).
Pfarrblatt 07/24
Jahresprogramm Wallfahrten 2024
Führung durch die Wallfahrtskirche
Gottesdienstzeiten

Gottesdienstzeiten in Todtmoos



Samstag:
17:00 Uhr Beichtgelegenheit
17:30 Uhr Rosenkranz
18:00 Uhr Vorabendmesse

Sonntag:    9:30 und 11:00 Uhr

Weitere Gottesdienstzeiten siehe aktuelles Pfarrblatt.